Mittwoch, 30. November 2016

Die Philippinen - ein Traumziel?



Der Winter ist die Zeit, in der wir uns ganz besonders in die Ferne sehnen - in den Süden, in die Sonne, an den Strand und an das Meer. Ein tolles Reiseziel: die Philippinen!
Im Moment hören wir von dort allerdings fast nur schlechte Nachrichten - ein despotischer, unberechenbarer Präsident, der schon früher dafür bekannt war, Todesschwadrone auszusenden, dazu Erdbeben, Wirbelstürme, Tsunamis und Vulkanausbrüche - und nicht zuletzt Umweltschäden infolge der Erderwärmung und ein gewaltiger "Müllstrudel" im Meer, etliche Kilometer im Durchmesser, in dem sich die Plastikabfälle des Pazifiks mit denen des Indischen Ozeans vermischen.
Sollte man überhaupt dorthin reisen, in das drittgefährlichste Land der Welt?
Laoag (Ilocos Norte) - eigene Aufahme
 Ich bin zweimal für längere Zeit dort gewesen, als es noch nicht ganz so gefährlich war, und beide Male hatte ich einen Reiseblog speziell für diese Reisen. Ich habe sie beide längst geschlossen, aber das beste daraus werde ich in naher Zukunft einsammeln, illustrieren und hier in diesem Blog wiedergeben. Zur Einführung gibt es heute ein ganz besonderes Schmankerl - meine Pinterest-Seite, eigentlich zur Recherche gedacht, mit rund 1700 Fotos (nicht von mir), jeweils mit Links zu informativen weiterführenden Seiten - Land und Leute, Essen, Kunst, Kultur und Geschichte. Stöbert einfach mal HIER!

Hinweis: Eventuell kommt gleich zu Anfang ein Popup, das euch zur Registrierung bei Pinterest auffordert. Das kann ich leider nicht verhindern. Es ist aber kostenlos und hilft euch, auch andere Themen zu recherchieren. Fast alle gefundenen Bilder enthalten Links - eine wahre Fundgrube an Informationen.
Bei Pagudpud an der Nordspitze der Insel Luzon - eigene Aufnahme
Unwetter auf den Philippinen sind oft sehr eindrucksvoll - und lebensgefährlich
Kleiner Tipp: Die Landessprache lernen - hier der Zugang zu einer kostenlosen Demoversion!     

Sonntag, 20. November 2016

Herrliche Bilder aus Marokko



 Marokko ist ein farbenfrohes, sonniges Land, ideal für Fotofreunde. Die Autorin und Fotografin Angeline Bauer ist für einige Tage dort gewesen und hat viele farbenfrohe Aufnahmen in ihren Blog gestellt. Ein paar davon kann ich euch hier als Gastbeitrag bieten - aber folgt doch mal dem Link, den Ihr am Ende dieses Beitrags findet! Es lohnt sich!
(alle Bilder dieses Beitrags: copright Angeline Bauer)

































Marokko ist ein Land der Gegensätze: Armut und Reichtum, Paläste und einfache Lehmhäuschen, Enge und Weite, Lärm und Stille. Und betteln ist keine Schande, denn wer hat, der gibt.
 
 Eingekauft wird hauptsächlich auf dem Bazar, der in Marokko Souk heißt. Supermärkte gibt es nur in den modernen Randstädten. Bei Touristen sind in den Souks neben den landesüblichen Souvenirs vor allem Gewürze als Mitbringsel beliebt.

 Obwohl der König von Marokko und seine Frau moderne Monarchen sind und die Emanzipation vorantreiben, tragen die meisten Frauen Kopftuch und viele auch immer noch und wieder Burka.



Wenn die Störche im Herbst von uns fortziehen, um über Berge und Meer gen Süden zu fliegen, landen sie unter anderem in Marokko. Dort heißen sie 'Lack-Lack' und sind 'halbheilige' Tiere, die unter Schutz stehen. Seltsamerweise verbringen sie ihre Zeit in Marokko am liebsten in Städten. Auf dem Land sind sie selten zu sehen.


Exotisches vom Fischmarkt in Casablanca.
In Deutschland heißen diese 'Früchte des Meeres', die eine sehr leckere
Spezialität sind, Entenmuscheln, in Spanien Percebes. Sie gehören zu den
Rankenfußkrebsen und leben auf Felsen.

Weitere prächtige Bilder findet Ihr unter http://by-arp.de/blog/ - die Fotos befinden sich unter dem Textbeitrag.
Der Verlag "by arp" hat übrigens eine Reihe von speziellen Reiseführern für Kurztrips zu bieten - schaut doch mal hier: http://by-arp.de/reisen/

Samstag, 19. November 2016

Von Lima mit der Andenbahn



Blick über Lima/pixabay


 Vor wenigen Tagen wies ich auf das Buch "Der alte Patagonien-Express" von Paul Theroux hin in dem er über seine Südamerika-Reise mit der Eisenbahn in den 1970er Jahren berichtet. Nun ist im berühmten Reisefreak-Blog der Gastbeitrag eines jungen Geologen erschienen, der vor Kurzen mit der Andenbahn gefahren ist, eine Teilstrecke, die Theroux als besonders beschwerlich erlebte. Die Zeiten ändern sich, und es lohnt sich, passend zum Thema diesen neueren Bericht auch noch zu lesen, um zu vergleichen:

Montag, 24. Oktober 2016

Schriftsteller auf Reisen


Kann man heute noch normal reisen?
Gerade lese ich ein schönes Stück Reiseliteratur, das ich gern hier unten weiterempfehle.
Ich habe mal versucht herauszufinden, was es überhaupt an Reiseliteratur gibt, und stieß auf eine Flut von Reiseführern aus etlichen Verlagen, manche aus Internetfotos- und Informationen zusammengestümpert, sowie auf eine Menge Reiseberichte, oft mehr schlecht als recht aus Selbstverlagen der Leserschaft an den Kopf geworfen - "mit Neckermann in Indien" oder "Erna und Hans bei den Buschmännern", wobei mit den Buschmännern keine Afrikaner, sondern australische Aborigines gemeint waren., oder Ähnliches, was nur die Freunde und Verwandten des Autors oder der Autorin lesen. Große Reiseromane wie Goethes "Italienische Reise", Mark Twains "Die Arglosen im Ausland" oder Seumes "Spaziergang nach Syrakus" findet man heute nur noch selten. Das liegt vielleicht zum Teil daran, dass man sich heute überall per Internet umsehen kann (was die Leute leider nicht dazu verführt, dann auch zu Hause zu bleiben) und dass die meisten Leute heutzutage als Pauschaltouristen reisen, und zwar kaum noch auf Rundtouren (sogenannte Bildungsreisen), sondern entweder als Rucksacktouristen mit Schnorrer-Potenzial oder in All-Inclusive-"Destinationen", in Clubs oder Hotels, wo sie das Land nur noch in Form von bunten Postkarten, billigen Souvenirs und die Menschen als Hotelpersonal kennenlernen - oft ohne zu ahnen, dass ihr ach so netter Schuhputzer weniger Trinkwasser im Monat zur Verfügung hat, als der Tourist mit einer einzigen Dusche verbraucht.
Massentourismus: Egal wohin, Hauptsache weg von Zuhause
Manchmal hat man auch kaum andere Möglichkeiten. Ich wollte mal in einem großen Reisebüro eine Individualreise buchen, um Brieffreunde und Autorenkollegen zu treffen - Manila mit ein paar Tagen Zwischenaufenthalt in Saigon, dann von Manila aus mit dem Bus nah Norden, zur Sommerhauptstadt Baguio, zurück mit dem Bus, Inlandsflug nach Cebu, von dort mit dem Flugzeug zurück nach Europa. Unmöglich. Obwohl der Laden sich mit ausgebildeten Reisefachkräften brüstete, boten die nur Pakete an, und man wollte mir entweder einen Badeaufenthalt auf Bali, Tauchurlaub auf Boracay oder einen Junggesellenurlaub in Bangkok / Pattaya anbieten. Jedes "Paket" für sich - ich hätte nicht von Bali nach Manila buchen können, sondern hätte jedes Mal wieder nach Deutschland zurück und erneut losfliegen müssen.
Seitdem fahre ich immer auf gut Glück. Eine Unterkunft findet sich am Zielort immer. "Alles belegt" trifft immer nur auf die Touristenburgen zu.

Der alte Patagonien-Express
In diesem Zusammenhang ist es erfrischend, so ein Reisebuch zu lesen wie "Der alte Patagonien-Express" von Paul Theroux. Der Roman ist 1979 in den USA erschienen, 1995 in deutscher Sprache bei Hoffmann & Campe. Es gibt sowohl die Taschenbuchausgabe wie auch die gebundene noch antiquarisch zu kaufen, entweder im "Zentralverzeichnis antiquarischer Bücher" (ZVAB) oder bei Booklooker, mit etwas Glück auch bei Ebay oder Amazon.
Reisen als Abenteuer
 Paul Theroux, der Autor, unternimmt eine Reise von Boston durch Nord- und Mittelamerika und dann durch Südamerika bis in den Süden Feuerlands - mit der Eisenbahn. Das ist oft mühselig und langsam, auf langen Strecken und Zwischenaufenthalten unterhält er sich mit den Menschen vor Ort oder mit Mitreisenden, und er lernt dadurch mehr kennen, als es ein Flugreisender je könnte. Seine Erlebnisse schildert er in diesem großartigen Reiseroman, sehr persönlich, mal distanziert, mal ironisch, aber nie von oben herab. Er beharrt darauf, kein Tourist zu sein, sondern sieht diese, die in Gruppen oder allein als Rucksacktouristen reisen, mit kritischer bis ironischer Distanz. Seine einzigen festen Begleiter sind Bücher, meist amerikanische Literatur, denn es gibt Zeiten, da kann er nichts anderes tun als warten, oft tagelang, und lesen. Als bekannter Autor wird er häufig zu Lesungen und Vorträgen eingeladen. Ich habe das Buch mit Vergnügen und Gewinn gelesen, und ich erinnere mich an solche Höhepunkte wie den Besuch bei einem Bestatter und Einbalsamierer in Panama, nachdem er gerade Poes "Arthur Gordon Pym" gelesen hat, oder eine Zugfahrt in den Zentralanden, wo er eindringlich die Folgen einer Höhenkrankheit schildert. Armut in Ecuador, Indios in Peru - über jedes besuchte Land erfahren wir Neues, plastisch Geschildertes. Ein Höhepunkt, wenn nicht der Höhepunkt schlechthin, ist das Zusammentreffen mit Jorge Luis Borges in Argentinien. Das ist das Wichtigste - immer wieder begegnet er Menschen, meist ungewöhnlichen Charakteren, die einem aber gerade deswegen im Gedächtnis bleiben. Die Schilderungen wecken Fernweh - und den Wunsch, mal nicht im "Reisepaket", sondern als Individuum zu reisen, so wie Theroux.

Freitag, 30. September 2016

Zypern mit dem Bus

Zypern ist die waldreichste Insel des Mittelmeeres


Wer auf Zypern mehr erleben möchte als nur Strand, Bar und Disco, sollte ein wenig herumreisen, Städte und Dörfer mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten besuchen, Landschaften genießen und Geschichte atmen. Zypern, die waldreichste Insel des Mittelmeeres an der Schnittstelle zwischen Abend- und Morgenland, hat viel Wechselvolles erlebt.
Fahren Sie von ihrem Standort aus ein wenig herum! Es gibt zwar keine Eisenbahnen, aber vergleichsweise preiswerte Mietwagen und ein gut ausgebautes Straßennetz. Es gibt außer den normalen Taxis auch preiswertere Sammel- und Überland-Taxis. Am angenehmsten fand ich aber das Reisen mit dem Bus.
Alle größeren Orte sind per Linienbus zu erreichen. Zypern sieht auf der Landkarte nicht gerade riesig aus, und wenn man sich, wie dieser kleine Bericht, auf die Südhälfte (griechischsprachig) beschränkt, sogar noch kleiner - ist dann aber immerhin noch mehr als doppelt so groß wie Luxemburg. Da zieht sich manche Strecke ganz schön hin, besonders, wenn sie so kurvenreich ist wie in den zyprischen Bergen. Wer mit dem Bus fährt, kann die Landschaft genießen und die Menschen kennen lernen - als Autofahrer hat man sich auf Straßenverhältnisse und den Verkehr zu konzentrieren (Linksverkehr, Rechtsvorfahrt!).
Bis vor ein paar Jahren war das Busfahren eine Katastrophe. Verschiedene Gesellschaften, Fahrpläne nicht abgestimmt, für jede Gesellschaft ein neues Ticket. Ich habe zwar damals schon eine Busreise von Larnaka nach Nikosia mit Rückfahrt am gleichen Tage machen können, ohne umzusteigen, aber andere Reisende haben mir berichtet, dass sie für die Fahrt, die normalerweise inklusive Zwischenstopps weniger als zwei Stunden dauert, sieben bis acht Stunden gebraucht haben und zwei- bis dreimal umsteigen mussten. Diese Zeiten sind zum Glück vorbei.
Heute gibt es ein landesweites Bussystem (seit 2010) mit festen Fahrplänen. Da immer noch verschiedene Firmen beteiligt sind, zahlt man direkt beim Busfahrer in bar. Man kann bei ihm auch Wochen- und Monatskarten kaufen. Eine Tageskarte von Larnaka nach Nikosia (und zurück) kostet (zur Zeit!) 7 Euro, die Einzelfahrt 5 Euro - die Tageskarte ist also sehr günstig. Man kann das Ticket auf der gleichen Strecke den ganzen Tag beliebig oft benutzen und in den Dörfern am Weg kleine Pausen einlegen, um die Gegend zu erkunden oder Sehenswertes zu besichtigen.
Achtung auf eine Besonderheit: In Zypern wird in Bussen kein Wechselgeld herausgegeben. Wer für ein Fünf-Euro-Ticket mit einem Zwanziger bezahlt, hat Pech. In der Regel fragt der Busfahrer andere Fahrgäste, ob jemand wechseln kann, aber das muss er eigentlich nicht.
Die größeren Städte haben eigene Touristenbüros. Hier kann man sich Tickets kaufen (nicht überall!) und Fahrpläne geben lassen. Es gibt auch zahlreiche Ausflugstipps zu interessanten Kirchen und Klöstern, historischen Stätten, Kunstmuseen usw., und man kann diese Ausflüge sehr preiswert buchen. Ebenso kann man für private Veranstaltungen (Geburtstag, Hochzeit oder was auch immer) Busse individuell mieten.
Immer gern gemietet: Der Hochzeitsbus
Falls Sie eine kleine Tour in Zypern zusammenstellen wollen, hilft Ihnen sicher die Internet-Seite "Cyprus by Bus" oder diese Seite über den Cyprus Intercity Bus Service.
Mehr über Zypern in diesem Blog:
"Einmal Zypern, wieder Zypern",

"Leben, wo andere Urlaub machen".




Dienstag, 27. September 2016

Reiseblogs - wohin gehöre ich?



Heute habe ich gelesen, welche unglaubliche Anzahl von Blogs es gibt - Kochblogs, Modeblogs, Mamiblogs, Bücherblogs, Gartenblogs, Reiseblogs und viele mehr. Insgesamt Hunderttausende! Kaum zu glauben!
Pagudpud/Philippinen. Aufnahme D. Walter
 Und wo ordne ich mich ein? Kein Zweifel, dieser Blog hier ist ein Reiseblog. Doch was für einer? In den "Top Lesercharts" gibt es allein schon angeblich 1200 aktive Reiseblogs, und die unterteilen sich noch einmal in etliche Rubriken, von Reiseziel- und Reisetagebuch-Blogs bis zu Backpacking- oder Lifestyle-Reiseblogs. Ich mag mich da nirgends einsortieren, denn damit lege ich mich fest. Mein Blog ist persönlich, aber kein Tagebuch. Ich berichte von Städtereisen und auch von Fernreisen, von Ausflügen, die von meinem Wohnort oder einem Urlaubsort ausgehen, von meinen individuellen Reisen wie von Reisen mit der Familie. Ein buntes Kaleidoskop, das Erlebnisse genauso umfasst wie Geschichte, Hintergrundberichte, Detailberichte (z.B. über eine bestimmte Sehenswürdigkeit oder ein bestimmtes Essen), Landessprache, Literatur, persönliche Begegnungen usw. Ein Lese"buch" also, das auf jeder Seite neue Überraschungen bietet und zeigt, wie bunt das Leben sein kann. Dazu werde ich nicht nur eigene Erlebnisse und Erfahrungen schildern oder einen Reiseführer rezensieren, sondern hin und wieder auch mal einen Gast einladen, hier für Euch zu schreiben. Ich hoffe, es wird genügend Leute geben, denen diese Mischung gefällt!
Blogeinträge, die thematisch verbunden sind, erhalten Links zueinander, sobald es ein paar mehr geworden sind. Schaut doch hin und wieder mal hier vorbei!

Mittwoch, 21. September 2016

Einmal Zypern, wieder Zypern!

Herrliches Zypern, Aufnahme Dimitris Vetsikas - (siehe Beitrag "ausgewechselt" vom 16.07.2017)



Zypern in der Literatur
Ich hatte nicht viel Ahnung von Zypern, als ich 2008 zum ersten Mal mit einer tschechischen Fluggesellschaft nach Zypern flog. Wie immer reiste ich auf gut Glück, hatte kein Zimmer gebucht, sondern dachte, in einer Stadt wie Nikosia werde ich schon etwas Preiswertes finden. Zypern kannte ich bisher nur aus Büchern: "Bittere Limonen" von Lawrence Durrell und durch einen Krimi, " Es geschah auf Zypern" ("Death Walked in Cyprus") von M. M. Kaye, beide aus den Fünfzigerjahren des vorigen Jahrhunderts. Ich glaube, danach ist in Deutschland kein Roman mehr erschienen, der in Zypern spielt (wird Zeit, dass ich einen schreibe, denn ich habe ja selbst einen erlebt). Alles, was man in den Buchhandlungen findet, sind Reiseführer mit bunten Bildern, mal mehr, mal weniger informativ.

Frühstücken kann man in romantischen kleinen Lokalen. Eiskalter "Café frappé" ist eine Köstlichkeit!
Verliebt in Zypern
Ich kam erst einmal gar nicht bis Nikosia. Ich habe mich sofort nach meiner Ankunft in Larnaka verliebt - gleich doppelt, in eine schöne junge Frau (mit der ich mittlerweile seit über 6 Jahren verheiratet bin) und in die Stadt, die wir dann gemeinsam erforscht haben.

Larnaka
 - das ist eine uralte Hafenstadt, deren Geschichte bis vor die Zeit der Phönizier zurückreicht. Imposante Zyklopenmauern und mykenische Tempel gehören zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Berühmt ist auch die Lazarus-Kirche (Agios Lazaros), in der die Gebeine des Heiligen Lazarus liegen (des biblischen Wiedererweckten), der in späteren Jahren der erste Bischof dieser Stadt war, der er seinen Namen gab. Wer diese Kirche oder andere besichtigt, wird überrascht sein über die oft sehr prächtige Ausstattung mit Ikonen.
Larnaka hat aber auch eine venezianische uns eine osmanische Vergangenheit: Nicht nur die große, düster wirkende Moschee hinter der Burg, sondern auch die Hala Sultan Tekke, auch Umm-Haram-Moschee genannt. Sie ist eine der bedeutendsten islamischen Wallfahrtsorte, denn hier ist eine Tante des Propheten Mohammed begraben, die bei einem Unfall an dieser Stelle ums Leben kam. Auch viele Archäologen pilgern hierher, denn in unmittelbarer Nähe wurden die Reste einer bronzezeitlichen Stadt freigelegt.
Hala Sultan Tekke - Foto pixabay / Dimitris Vetsikas
Die Moschee liegt an einem Salzsee, direkt gegenüber ist der Flughafen. Der See ist vor allem wegen seiner Flamingos berühmt, die in den Sommermonaten hier zu bewundern sind. Die Zugvögel kehren regelmäßig jedes Jahr zurück, und wer gern fotografiert, sollte sein Teleobjektiv bei sich haben.
Wir fanden übrigens mit Hilfe des Touristenbüros ganz schnell eine günstig gelegene Unterkunft (ein self-catering apartment) zu einem erstaunlich moderaten Preis (weil nicht direkt an der frequentierten Promenade gelegen). Abends saßen wir gern auf dem Balkon, schauten über die Dächer mit ihren blechernen Wassertanks und den unzähligen Klimaanlagen.
Natürlich hat Larnaca (LINK) noch eine Menge mehr zu bieten - einen schönen Strand, zahlreiche Restaurants, Cafés und Bars, eine ganz romantische Altstadt, historische Gebäude, alte Kirchen mit ehrwürdigen Ikonen, Kunst- und Antikenmuseen usw. Von der Strandpromenade gehen Busse in die nähere und weitere Umgebung - es lohnt sich, von hier Ausflüge zu machen in die geteilte Hauptstadt Nikosia, nach Agia Napa mit seinen Clubs und Tanzbars, zu den romantischen Dörfern Klöstern im Hinterland, oder in das aufregende, wilde Troodos-Gebirge mit seinen oft atemberaubenden Naturschönheiten, kleinen Dörfern und unzähligen Klöstern. 
Am Kalavasos-See (pixabay)
 Wir haben uns kaum am Strand aufgehalten, sondern haben die Insel erkundet, Wein probiert, eingekauft (herrliche Handarbeiten) und Vieles mehr. Ein einziger Urlaub reicht nicht - man muss immer wieder kommen. Wer nicht nur zum Faulenzen oder Abtanzen kommt, kann viel erleben, und viele Gäste machen es wie die Flamingos: "They always come back", wie der Slogan der Tourismusbehörde lautet. Dieser Wunsch, zurückzukehren, liegt aber nicht allein an den Sehenswürdigkeiten oder an der herb-schönen Umgebung, sondern an den Bewohnern der Stadt - sie begegnen einem mit Freundlichkeit und einem Humor, der aus dem Herzen kommt.
 Eine Reise lohnt sich das ganze Jahr über. Man kann sogar jetzt im Herbst. noch gut hin, denn bis in den November zieht sich der Sommer, und die Hotels sind außerhalb unserer Ferienzeiten recht billig. Ich werde in diesem Blog sicher noch mehr über Zypern berichten. Holt euch unterdessen Appetit bei Holidays in Cyprus!
Wir haben unseren Aufenthalt übrigens mit einer kleinen Schiffsfahrt beendet. Unvergesslich, wie wir am Ende eines ausgefüllten Tages ein paarhundert Meter entfernt vor der Küste kreuzten, herrliche Weine serviert bekamen und die romantische Silhouette der Stadt und der Berge in der Abendsonne genießen durften.
Abschied von Larnaka (eigene Aufnahme)




























Mein Tipp: Die Landessprache lernen! Kostenlose Demoversion! Links: Griechisch / Türkisch
Mehr über Zypern in diesem Blog: "Zypern mit dem Bus" und
"Leben, wo andere Urlaub machen"

Samstag, 10. September 2016

Als Reiseleiter nach Schottland

Herrliche Landschaften wecken Fernweh
 Schottland gehört, nach einer Reise vor vielen Jahren, zu meinen Traumzielen. Herrliche Landschaften, reiche Geschichte, köstliches Essen, eine reichhaltige und aktive Literaturszene und Vieles mehr zieht mich dorthin. Um meine Träume kräftig zu nähren, habe ich den Newsletter von "Visit Scotland" abonniert, der mir heute nicht nur den Gutschein für einen Europa-Bonus von 100 Euro auf die nächste gebuchte Schottland-Reise brachte, sondern auch den Hinweis auf einen Traumjob: Reiseleiter in Schottland! Man muss sich natürlich für Land und Leute begeistern, mus gut Englisch können und Organisationstalent haben - aber auskennen muss man sich dort noch nicht unbedingt. Von Vorteil wär's, das stimmt, aber man bekommt vorher eine intensive Schulung, und mit jeder Reise wächst die Erfahrung.
Auf die Gefahr hin, dass ich mir Konkurrenten heranziehe, hier die Adresse mit dem Link:
http://www.robroytours.com/stellenanzeige-fuer-reiseleiter-in-den-sommermonaten/ - hier findet Ihr übrigens auch den Gutschein, solange er noch gilt.
Auf nach Schottland! (Bilder: pixabay. Danke!)




Freitag, 26. August 2016

Eine Kurzreise nach Barcelona


Blick vom Hausberg Montjuic auf Stadt und Hafen am Mittelmeer

Eine Woche waren wir in Barcelona, der Hauptstadt der spanischen Autonomen Region Katalonien. Die Millionenstadt liegt an einer weiten Bucht des Mittelmeeres, von Bergen umgeben und hat eine Menge zu bieten. Wir hatten eine preiswerte Privatunterkunft abseits und doch in der Nähe der großen Besucherströme. Die Sehenswürdigkeiten waren für uns zu Fuß oder mit kurzen U-Bahn-Fahrten zu erreichen.

Jährlich kommen über sieben Millionen Toristen in die Stadt
Der erste Eindruck sind die vielen Farben, die bei einem kleinen, noch ziellosen Stadtrundgang auf den Besucher einstürzen, die vielen Geschäfte, die teils bis Mitternacht geöffnet haben, Souvenirläden, Imbisse, Restaurants, Bars, aber auch überraschend viele Lebensmittelläden mit einem vielfältigen Angebot an Spezialitäten.
Touristen konzentrieren sich auf die Hauptsehenswürdigkeiten - zum Beispiel die "Rambla", eine breite Allee, die von der Plaça de Catalunya quer durch die Altstadt bis zur Kolumbussäule am Hafen führt. Hier drängen sich Souvenirläden, Modegeschäfte und unzählige Restaurants.

Die "Sagrada Familia" wird noch für Jahrzehnte eine Großbaustelle sein, ist aber schon jetzt eine der wichtigsten Besucherattraktionen der Stadt
Viel besucht und eigentlich ein Muss ist die im Bau befindliche Kathedrale Sagrada Familia, entworfen von Antoni Gaudì, dessen Bauten häufig im Stadtbild anzutreffen sind (Parc Güell, Casa Milà, Casa Batllò und viele andere - es gibt dazu Filme auf der Seite des SWR  und im ZEITKLICK ) Der Stil, eine "Modernismo" genannte Form des Jugendstils, verbindet europäische und arabische Elemente mit einer unglaublichen Formen- und Farbenvielfalt.
In Barcelona haben eine Menge Künstler gelebt - Miró und Picasso sind zum Beispiel mit eigenen Museen vertreten.
<Dieser Bericht wird fortgesetzt - Bilder zum Vergrößern anklicken>

In einem der zahlreichen schönen Parks der Stadt



Montag, 15. August 2016

Mit Kindern in Amsterdam



Potgieterstraat und TunFun
Amsterdam hat Kindern viel zu bieten - da sind die Tauben auf dem "Dam" vor dem Königlichen Palast, da sind die Spielplätze und Streichelzoos in den großen Parks, die Kinderveranstaltungen fast aller Museen und Vieles mehr. Es gibt eine ganze Menge Highlights, und zwei davon möchte ich hier als besonders interessante Beispiele hervorheben.

1. Die Potgieterstraat (abgehend von der Singelgracht Richtung da Costagracht, gegenüber dem RestaurantWaterkant) ist eine von den bekanntesten Landschaftsarchitekten der Niederlande gestaltete Spielstraße mit künstlichen Hügeln und Höhlen, unterbrochen von Klettermöglichkeiten, Rutschen und anderen Spielideen. Der Boden besteht aus einer Art Vollgummi, das jeden eventuellen Sturz effektiv auffängt. Die ruhige Wohnstraße entsprach vor ein paar Jahren nicht mehr den modernen Anforderungen - der Straßenverkehr war angewachsen, die Parkmöglichkeiten nicht ausreichend, Radwege verengten den Verkehrsraum zusätzlich. Als die Mietwohnungen in Eigentumswohnungen umgewandelt wurden, veranstaltete die Stadt einen Wettbewerb zur Gestaltung, mit einigen Vorgaben. Entstanden ist dieser wunderschöne Spielplatz am Rande der Innenstadt, der durch kleine Durchlässe unterbrochen wird und mit Sitzgelegenheiten und einem kleinen Kiosk zum Treffpunkt für die Nachbarschaft und Durchgangspublikum geworden ist. Verantwortlich für diesen tollen, abwechslungsreichen Spielplatz ist das Architekturteam von carve (www.carve.nl).
Bild und Design © www.carve.nl - Dank U wel!
 Hier hat mein erst kürzlich erwachtes Interesse für schöne Architektur (angeregt durch das vielseitige Werk von Zaha Hadid, die leider kürzlich verstorben ist) neue, interessante Nahrung bekommen. Es lohnt sich, auf die oben verlinkte Seite von "carve" zu gehen - es gibt dort unter Anderem eine Vielfalt origineller Spielplätze in und um Amsterdam zu sehen. Eine Empfehlung an unsere Stadtplaner daheim!
Weiterer Link auf der Seite "Landezine".

TunFun
Aufnahmen: D. Walter
eine andere aufregende Spielstätte ist ein stillgelegter U-Bahn-Tunnel am Mr.Visser-Plein in der Nähe des Waterlooplein - hier gibt es unter der Erde eine riesige Halle mit Klettertürmen, Rutschen, Trampolinen, Hindernisparcours, Hüpfburgen, Picknickhäuschen, Bällebäder, Kegelbahn usw. - ein Paradies für Kinder von etwa zwei bis vierzehn Jahren, ungefähr nach Altersgruppen sortiert, aber für alle frei zugänglich.


Bilder bitte anklicken
Zwischendurch gibt es Warte- und Picknickplätze für erwachsene Begleiter. Bei unserem ersten Besuch waren mehrere Schulklassen da (durch unterschiedliche Sicherheitswesten unterscheidbar) - entsprechend war der Lärmpegel, den fast dreihundert Kinder verursacht haben. Unsere Teresa hatte richtig viel Spaß. Gegen Unfallgefahren ist das Ganze durch dick gepolsterte Stützpfeiler und durch zahlreiche Auffangnetze gesichert.
Es gibt ein Selbstbedienungsrestaurant. Kinder zahlen etwa acht Euro Eintritt, Erwachsene kommen kostenlos hinein und fungieren als Aufsichtspersonen. So spart man sich hier gottseidank die angestellten Pädagogen und Sozialarbeiter, die den Spaß sicher durch ordnendes Eingreifen halbiert hätten. Wir Erwachsenen haben uns bei unserem Besuch nicht gelangweilt, und unsere vierjährige Tochter Teresa ganz gewiss nicht.
Links:www.tunfun.nl
und

Donnerstag, 28. Juli 2016

Langsames Reisen

Vor etwa fünfzehn Jahren, als ich häufiger für die damalige "proBahn-Zeitung" (heute: "der Fahrgast") schrieb und in Weilheim/Obb. wohnte, machte ich einmal einen Ausflug nach Augsburg. Es war ein heißer Tag, und ich geriet in der zweitältesten Stadt Deutschlands an eine Bushaltestelle, die in praller Sonne stand - eine Mauer hinter mir reflektierte Licht und Hitze dazu. Es warteten noch mehrere Leute mit mir auf den verspäteten Bus.
Einer, ein Mann etwa Mitte vierzig, gab sich ziemlich nervös, wischte sich dauernd mit einem Taschentuch durchs Gesicht und blickte sich wie gehetzt um. Plötzlich schrie er einen anderen, der schräg hinter ihm stand, heftig an: "Ich verbiete Ihnen, weiterhin meinen Schatten mitzubenutzen!"
Zum Glück kam da endlich der Bus - ich weiß nicht, wie die Szene sonst weitergegangen wäre.
Ein anderes Erlebnis hatte ich im nahen München. Ich saß auf einer Vorortstrecke in der S-Bahn. An einer Station stieg ein Mann ein, setzte sich und zündete sich, bevor der Zug abfuhr, gleich eine Zigarette an. Ein älterer Herr ihm gegenüber sah das, stand auf, nahm ihm einfach die Zigarette aus dem Mund und warf sie durch die sich gerade schließende Tür noch hinaus auf den Bahnsteig. Im Setzen deutete er dann auf ein Rauchverbotsschild. Der Raucher war so verblüfft, dass er die ganze Zeit über sprachlos blieb.
Ich frage mich, wie hätten die Leute im Ruhrgebiet reagiert, oder in Leipzig, Berlin oder Hamburg? Gibt es in den Regionen unterschiedliche Charaktere und typische Verhaltensweisen? Es wäre doch interessant, einmal durch ganz Deutschland zu reisen und Vergleiche anzustellen.
Bild: https://pixabay.com


Von Mittenwald bis Flensburg: Öffentlicher Personennahverkehr
Das brachte mich auf die Idee, Deutschland einmal mit dem öffentlichen Nahverkehr zu durchqueren, von Mittenwald an der österreichischen Grenze bis Flensburg nahe Dänemark, von Lörrach bis Sassnitz, von Emden bis Zittau. Innerhalb der Verkehrsverbünde wären mir nur Busse und Straßenbahnen, außerhalb dieser Gebiete allenfalls Regionalbahnen und Linienbusse erlaubt. Ein Blick auf die Karte zeigte mir, dass die Verkehrsverbünde in vielen Gegenden ineinander übergingen und dass direkte Anschlüsse möglich waren.
Ich hätte Zeit, mir Land und Leute anzusehen, den Menschen zuzuhören und zugleich die Unterschiede zwischen den diversen Nahverkehrsangeboten zu vergleichen. Ich würde Zeit und Geld brauchen, Letzteres vielleicht nicht allzuviel, wenn ich die Verkehrsverbünde um Freifahrtscheine anbettelte. Immerhin wollte ich ja über ihre Vorzüge und Nachteile schreiben und meine Testergebnisse meiner Zeitschrift und der jeweiligen Lokalpresse zur Veröffentlichung anbieten. Ausverschiedenen Gründen wurde aus dieser Idee nichts - man hat immer Verpflichtungen, die einen an Zuhause binden. Der Traum ist nicht aufgegeben: Ich habe inzwischen von einer jungen Frau gehört, die in Fernzügen lebt - sie hat sich eine Bahncard 100 für die Bahn gekauft, reist kreuz und quer durchs Land, übernachtet in den Zügen und erledigt ihre Büroarbeit auf dem Laptop. Wenn man überall Freunde hat, bei denen man Gepäck deponieren, Wäsche wechseln und waschen und sich selber duschen kann, dann geht das - die Bahncard gibt es im Abo, man kann also statt rund 4100 Euro auf einen Schlag monatlich etwa 380 Euro zahlen (ist dann also etwas teurer). Das ist immer noch deutlich billiger als ein Apartment, bei dem ja auch noch Strom, Heizung, Müllgebühren und sonstige Nebenkosten anfielen. Statt dessen hat man vielerorts durch die Bahncard auch noch City Tickets und diverse Ermäßigungen. Ein gutes Handy / Smartphone ersetzt den Telefonanschluss (aufladen ist in vielen Zügen möglich). Wichtig: Man braucht eine Meldeadresse, damit man bei Behörden nicht als obdachlos gilt und damit die GEZ ihre Gebühren kassieren kann. Auch seine Ernährung sollte man gut durchdenken: Man kann nicht nur von belegten Semmeln leben oder sich im Speisewagen versorgen.
 
Regionales Reisen
Da ich es nicht schaffe, so viel unterwegs zu sein, habe ich in diesem Jahr "reginales Reisen" ausprobiert - eine Art erweiterte Städtereise. Man nimmt eine größere Stadt als Ausgangspunkt, mietet dort eine preiswerte Unterkunft (bei privaten Vermietern, in Pensionen usw.) für eine oder zwei Wochen (ideal wäre ein ganzer Monat) und erkundet mit dem Nahverkehr die nähere und weitere Umgebung. Ich habe das in diesem Jahr mit Amsterdam und Barcelona gemacht, auf früheren Fernreisen u.a. in Manila. Man lernt die jeweilige Stadt und das Alltagsleben besser kennen, entdeckt Vieles abseits der üblichen Touristenpfade und kann Kultur- mit Erholungsphasen abwechseln. Meine Erlebnisse werde ich hier im Blog in diversen Einzelberichten wiedergeben.

Montag, 4. Juli 2016

Fremdsprachen leicht und schnell?

Aktueller Tipp: Wer für seine Reisevorbereitung die Sprache seines Ziellandes lernen oder wenigstens kennenlernen möchte, kann sich jetzt kostenlos einem Einstufungstest unterziehen (online) - danach gibt es Rabatte auf ohnehin günstige Kursangebote. Einfach mal ansehen!

Dienstag, 21. Juni 2016

Toll! Zusätzliches Freigepäck für Bücher!

Nimm ein Buch mit auf die Reise!
Diesen Sommer gibt es ein tolles Angebot für Flugreisende, die Bücher aus dem stationären Buchhandel mit in den Urlaub nehmen wollen. Die Buchhandelsaktion "Vorsicht Buch" und die Lufthansa-Tochter Condor bieten einen Aufkleber für den Koffer an, mit dem ein Kilo zusätzliches Freigepäck zulässig ist. Einfach nur zeigen, dass ein "Buch an Bord" ist! Wie ihr an den Aufkleber kommt, erfahrt ihr HIER aus dem "Börsenblatt".


Montag, 30. Mai 2016

Frühling in Amsterdam



Es gibt etliche Reiseziele, die man besonders gern im Frühling aufsucht: Die Voralpenseen, die Côte d'Azur, Paris, Venedig - und natürlich Amsterdam. 
Die niederländische Hauptstadt war unser Reiseziel in diesem Jahr, und es hat sich gelohnt. Anfang Mai brachen wir von Augsburg auf, machten Zwischenstation in Wuppertal (darüber folgt auch ein kleiner Bericht) und trafen an einem Montag in Amsterdam ein.
 Ich hatte mich gut vorbereitet, habe im Internet recherchiert und mir sogar eine Holland-Pinwand mit vielen Fotos aus den ganzen Niederlanden bei Pinterest angelegt (Bitte HIER klicken) - jeder dieser "Pins" enthält auch noch einen weiterführenden Link, und es gibt eine Menge über Amsterdam und die ganzen Niederlande zu erfahren.

Mit dem Auto? Vorsicht!
Was uns dann gleich am ersten Tag zu erschlagen drohte, waren die Menschenmassen. Vor dem Bahnhof und den benachbarten Straßen war ein Geschiebe und Gedränge wie auf dem Münchner Oktoberfest, und es wurde erst etwa einen Kilometer weiter etwas lichter. Wir waren zum Glück mit dem Bus vom Hotel in die Innenstadt gekommen, denn für das Auto hätten wir sicher keinen Parkplatz bekommen oder wenn, dann einen sehr teuren. Manche Preisschilder gingen bis zu 60 Euro pro Tag. Man braucht sich keinerlei Hoffnung zu machen, einen freien Platz am Straßenrand zu finden - meist handelt es sich um Behinderten- und Anwohnerparkplätze. Wer falsch parkt, wird "erpresst" - das Auto wird mit einer schweren Parkkralle stillgelegt, und man muss sich zu einer Dienststelle begeben, eine saftige Geldbuße zahlen und kann dann wieder mit seinem Wagen wegfahren.
 Am besten, man parkt außerhalb - es gibt eine ganze Reihe von Park-and-Ride-Plätzen (LINK), aber deren Bedingungen sind sehr kompliziert und haben sich in letzter Zeit auch verschlechtert: Siehe HIER. Mein Tipp: Beim Bahnhof Sloterdijk gibt es einen großen Parkplatz, der nur im vorderen Teil (vom Bahnhof aus gesehen) als P+R vorgesehen ist, ein weiterer Teil ist reserviert für das Hotel Meininger, das letzte Drittel (am "Crystal Tower") ist öffentlich (man fährt über den Radarweg in die Hanedastraat und direkt auf diesen Bereich zu), ein Tagesticket kostet 7,50 Euro, an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen ist das Parken kostenlos. Achtung - die Automaten nehmen kein Bargeld - man muss "pinnen", das heißt, die Kreditkarte oder die normale Bankkarte einschieben und die PIN eingeben. Keine Sorge - es klappt auch mit der deutschen Karte, und zusätzliche Bankgebühren fallen nicht an.


Pinnen
"Pinnen" ist in den Niederlanden übrigens beliebter als bei uns - die meisten Leute zahlen beim Einkauf mit Karte. Auch die Tageskarte für Busse, Metro und Straßenbahn zahlt man so (im Bahnhof Sloterdijk am besten in der Buchhandlung in der Hallenmitte). Das Ticket muss nicht nur beim Einsteigen, sondern auch beim Aussteigen vor einen Scanner gehalten werden. Unsere Einkäufe haben wir auch mit Karte bezahlt: Selbst bei Kleinbeträgen wie 3 Euro für eine belegte Semmel wird man an der Kasse nach der Karte gefragt.

Überall Blumen
Amsterdam im Frühling
So gerüstet machten wir uns auf den Weg in die Innenstadt. Amsterdam im Frühling - wir dachten an Tulpen und Musik, gerieten aber erst einmal in die erwähnte Menschenansammlung. Wir hatten uns auch den falschen Tag für unseren Reisebeginn ausgesucht: Himmelfahrtstag, Vatertag und zugleich Nationalfeiertag in den Niederlanden, an dem man des Kriegsendes und der Befreiung von den Deutschen gedenkt. Diese waren allerdings in verstärkter Anzahl wieder da, zum Glück in friedvoller Absicht. Die Leute drängeln und schieben und achten nicht auf Kinder. Man sollte versuchen, so schnell wie möglich vom Hauptbahnhof und Dam wegzukommen in eine ruhigere Nebenstraße. Hier sind zwar auch eine Menge Menschen unterwegs, aber das hält sich in Grenzen, und es gibt auch richtig ruhige Bereiche wie längs der kleineren Grachten und das größtenteils umfriedete Viertel an der Universität.
Museen, Kirchen, kleine und größere Parks - wenn die Sonne scheint, bekommt man hier sehr schnell richtige Urlaubsgefühle. Die gemütlichen Straßencafés und anheimelnde Eckkneipen laden zum Verweilen ein. Hin und wieder begegnet man einem Gaukler, Zauberkünstler oder Pantomimen, einer Taubenbändigerin, und dort, wo etwas mehr Leute vorüberkommen, gibt es Straßenmusikanten. Die Bäume links und rechts der Grachten werden allmählich grün, neben den Eingängen von Geschäften, aber auch von vielen Privathäusern stehen häufig schön gestaltete Blumenkübel.

An der "Oude Kerk" - zum Vergrößern bitte anklicken
Städteführer
Für Amsterdam gibt es eine ganze Menge Städteführer im Angebot, meist bunt bebildert und mit Standard-Auskünften über Museen und andere Sehenswürdigkeiten. Wir haben uns für einen kleinen, eher unscheinbar wirkenden Führer entschieden, der weniger Bilder, dafür um so mehr informative Details besitzt: "Amsterdam - Der praktische Reiseführer für Ihren Städtetrip" aus der Reihe "Städtetrip by arp", mit der ich schon früher gute Erfahrungen gemacht hatte. Die Autorin Angeline Bauer hat jahrelang in Amsterdam gelebt, und man merkt dem kleinen Reiseführer dieses Insiderwissen an. Es gibt einen detailliert beschriebenen Rundgang, ausgehend von der Annahme, dass man nur einen Tag Zeit hat, um das Wichtigste, das man gesehen haben muss, zu besichtigen. Der Rundgang lässt sich gut aufteilen; man braucht ohnehin zusätzlich die Zeit, die man in den Museen und Kirchen verbringt. Ob alles dem eigenen Geschmack entspricht, kann man vorher im Internet überprüfen - überall auf den Seiten sind Querverweise und Links angebracht. Das Buch gibt es als Taschenbuch oder als besonders praktisches eBook. Also, für mich war das eine gute Erwerbung, sowohl unterwegs als auch in der Phase der Vorbereitung (im gedruckten Taschenbuch sind manche der Links zu lang, und niemand wird sie auf der Straße in sein Smartphone tippen, aber in der eBook-Datei sind sie sehr praktisch, weil sie direkt zum Ziel führen).

Unsere Tage in Amsterdam waren von früh bis spät ausgefüllt, denn es gab viel zu entdecken.
Mehr über Amsterdam und unsere Erlebnisse dort wird es noch in diesem Blog unter verschiedenen Aspekten geben - schaut doch hin und wieder mal herein!

Samstag, 21. Mai 2016

Australien-Reiseführer

Noch etwas über mich, bevor dieser Blog so richtig losgeht:

Viele meiner Freunde wissen, dass ich etliche Wander- und Reiseführer geschrieben habe, meist im Teamwork. Die wichtigsten befassen sich mit Australien - nicht als Gesamtes, sondern mit den Einzelstaaten des "Australian Commonwealth" wie Queensland, New South Wales, Victoria, Tasmanien und Westaustralien. Um das Northern Territory hat sich dann jemand Anderes gekümmert.

Eine kleine Australien-Reihe 
Ich habe eine Reihe "Australiens Metropolen" konzipiert, die immer zwei kleine Stadtführer im Tandem vorstellen sollte - eine Goßstadt und eine kleinere, nicht minder interessante Stadt in deren relativen Nähe: Sydney und Canberra, Melbourne und Hobart usw. Es sollten dann Spezialführer folgen: Mit dem Wohnwagen durchs Outback, mit dem Fahrrad rund um den Kontinent, Opalsuche auf eigene Faust usw.

Das Konzept
Die Reiseführer sollten so informativ sein, dass sie auch Einwanderern (z.B. Investoren) als Orientierungshilfe dienen konnten. Land und Leute, Geografie, Geologie, regionale Geschichte und sonstige Hintergründe wurden sorgfältigst recherchiert. Die Fotos waren nicht so wichtig - die Landschaft, die Tierwelt usw. sollten die Leute ja selbst erkunden. Den "Westaustralien"- Reiseführer (Australiens unbekannter Westen") kauften regierungsamtliche Stellen ein, um sie an "Wirtschaftseinwanderer" zu verschenken. Das brachte uns ein wenig Geld ein und zudem Einiges an Renommé. "Australiens unbekannter Westen" wurde mein bekanntester und meistverkaufter Reiseführer, recherchiert von Mechtild Fülles, die während der Arbeit an diesem Buch an Krebs verstarb. Ich "erbte" rund zehntausend Seiten Aufzeichnungen und gesammeltem Material - das Internet war damals noch in den Kinderschuhen.

Vergriffen
Heute gibt es diese speziellen, qualifizierten Reiseführer nicht mehr. Die Wahrnehmung der Kunden ist inzwischen eher auf Bilder statt auf Information ausgerichtet. Unzählige Mini-Reiseführer mit wenig tatsächlicher Information, aber mit vielen bunten Bildern haben sich inzwischen den Markt erobert, ohne mehr Nutzen zu haben als den, ein wenig Appetit zu machen. Hintergründe historischer oder gesellschaftlicher Natur sucht man oft vergebens. Ich habe noch fremde Reiseführer übersetzt, unter anderem von Lonely Planet, aber der Tasmanien-Führer von Sally Farrell Odgers war mein Lieblings-Guide, mit vielen Informatione einer Einheimischen, direkt vor Ort.

Verschollen
Aus den letzten Plänen, die für die Australien-Reihen  entworfen worden waren, wurde nichts mehr. Der letzte gemeinsame Reiseführer war "Australiens Outback", das auf dem Titelfoto das "Stadtzentrum" der überwiegend unterirdischen Opal-Stadt Cooper Pedy zeigt.
Renate Schenk, meine Kollegin und Vorreiterin, verschwand 1995 spurlos in der Nähe von Alice Springs. Das "Rote Zentrum" des Kontinents war ihr Paradies, nach dem sie sich immer gesehnt hatte. Es scheint ihr Verhängnis geworden zu sein. Nachdem in ihrem Reiseladen in einer kleinen Shopping Mall in "Alice" eingebrochen und der Tresor mit ihrer Barschaft und ihren Tagebüchern gestohlen wurde, war sie nicht mehr dieselbe. Sie machte sich auf eigene  Faust auf die Suche, auf die ein Bochumer Redemptoristen-Pater sie begleiten sollte. Der ist nie dort erschienen und sie ist nie wieder aufgetaucht. Ein Krimi? Ein zweites "Picknick am Valentinstag"? Das wurde bis heute nicht ergründet. Das Redemptoristen-Kloster am Bochumer Imbuschplatz wurde verlassen un abgerissen. Aber was wurde aus Renate Schenk?

Freitag, 20. Mai 2016

Über diesen Blog

Reiseblogs gibt es eine ganze Menge - warum also noch ein neuer?
 Reisen ist vielfältig, und jeder reist anders - sieht Anderes, erlebt Anderes oder weiß Tipps, die vielleicht nirgendwo sonst zu fnden sind.

Der Autor vor der Galeria Vittorio Emanuele in Mailand (keine Angst -ich werde mich hier nicht ständig selbst präsentieren)
Dies ist mein persönlicher Blog, mit Erfahrungen von Ausflügen in meine Umgebung ebenso wie von längeren und kürzeren Reisen, die ich unternommen habe - eine bunte Mischung aus neuen Beiträgen und überarbeiteten älteren Beiträgen. Ich habe Erfahrungen mit früheren Reiseblogs gesammelt, aus denen ich nun die Highlights schöpfen und neu bearbeiten sowie mit Fotos ergänzen kann. Hin und wieder empfehle ich euch einen Reiseführer oder einen günstigen Sprachkurs, gebe euch Links zu anderen Reiseblogs mit interessanten Beiträgen oder veröffentliche Gastbeiträge. Von Anfang an werden Fotos dabei sein, die zeigen, wie ich die Welt sehe - meine, deine, unser aller Welt. Über Gastbeiträge, Mails und Kommentare (für die man leider einen Google-Account braucht) freue ich mich sehr. Ich wünsche euch viel Spaß an diesem lockeren, persönlichen Blog. Bis bald!