Montag, 30. Mai 2016

Frühling in Amsterdam



Es gibt etliche Reiseziele, die man besonders gern im Frühling aufsucht: Die Voralpenseen, die Côte d'Azur, Paris, Venedig - und natürlich Amsterdam. 
Die niederländische Hauptstadt war unser Reiseziel in diesem Jahr, und es hat sich gelohnt. Anfang Mai brachen wir von Augsburg auf, machten Zwischenstation in Wuppertal (darüber folgt auch ein kleiner Bericht) und trafen an einem Montag in Amsterdam ein.
 Ich hatte mich gut vorbereitet, habe im Internet recherchiert und mir sogar eine Holland-Pinwand mit vielen Fotos aus den ganzen Niederlanden bei Pinterest angelegt (Bitte HIER klicken) - jeder dieser "Pins" enthält auch noch einen weiterführenden Link, und es gibt eine Menge über Amsterdam und die ganzen Niederlande zu erfahren.

Mit dem Auto? Vorsicht!
Was uns dann gleich am ersten Tag zu erschlagen drohte, waren die Menschenmassen. Vor dem Bahnhof und den benachbarten Straßen war ein Geschiebe und Gedränge wie auf dem Münchner Oktoberfest, und es wurde erst etwa einen Kilometer weiter etwas lichter. Wir waren zum Glück mit dem Bus vom Hotel in die Innenstadt gekommen, denn für das Auto hätten wir sicher keinen Parkplatz bekommen oder wenn, dann einen sehr teuren. Manche Preisschilder gingen bis zu 60 Euro pro Tag. Man braucht sich keinerlei Hoffnung zu machen, einen freien Platz am Straßenrand zu finden - meist handelt es sich um Behinderten- und Anwohnerparkplätze. Wer falsch parkt, wird "erpresst" - das Auto wird mit einer schweren Parkkralle stillgelegt, und man muss sich zu einer Dienststelle begeben, eine saftige Geldbuße zahlen und kann dann wieder mit seinem Wagen wegfahren.
 Am besten, man parkt außerhalb - es gibt eine ganze Reihe von Park-and-Ride-Plätzen (LINK), aber deren Bedingungen sind sehr kompliziert und haben sich in letzter Zeit auch verschlechtert: Siehe HIER. Mein Tipp: Beim Bahnhof Sloterdijk gibt es einen großen Parkplatz, der nur im vorderen Teil (vom Bahnhof aus gesehen) als P+R vorgesehen ist, ein weiterer Teil ist reserviert für das Hotel Meininger, das letzte Drittel (am "Crystal Tower") ist öffentlich (man fährt über den Radarweg in die Hanedastraat und direkt auf diesen Bereich zu), ein Tagesticket kostet 7,50 Euro, an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen ist das Parken kostenlos. Achtung - die Automaten nehmen kein Bargeld - man muss "pinnen", das heißt, die Kreditkarte oder die normale Bankkarte einschieben und die PIN eingeben. Keine Sorge - es klappt auch mit der deutschen Karte, und zusätzliche Bankgebühren fallen nicht an.


Pinnen
"Pinnen" ist in den Niederlanden übrigens beliebter als bei uns - die meisten Leute zahlen beim Einkauf mit Karte. Auch die Tageskarte für Busse, Metro und Straßenbahn zahlt man so (im Bahnhof Sloterdijk am besten in der Buchhandlung in der Hallenmitte). Das Ticket muss nicht nur beim Einsteigen, sondern auch beim Aussteigen vor einen Scanner gehalten werden. Unsere Einkäufe haben wir auch mit Karte bezahlt: Selbst bei Kleinbeträgen wie 3 Euro für eine belegte Semmel wird man an der Kasse nach der Karte gefragt.

Überall Blumen
Amsterdam im Frühling
So gerüstet machten wir uns auf den Weg in die Innenstadt. Amsterdam im Frühling - wir dachten an Tulpen und Musik, gerieten aber erst einmal in die erwähnte Menschenansammlung. Wir hatten uns auch den falschen Tag für unseren Reisebeginn ausgesucht: Himmelfahrtstag, Vatertag und zugleich Nationalfeiertag in den Niederlanden, an dem man des Kriegsendes und der Befreiung von den Deutschen gedenkt. Diese waren allerdings in verstärkter Anzahl wieder da, zum Glück in friedvoller Absicht. Die Leute drängeln und schieben und achten nicht auf Kinder. Man sollte versuchen, so schnell wie möglich vom Hauptbahnhof und Dam wegzukommen in eine ruhigere Nebenstraße. Hier sind zwar auch eine Menge Menschen unterwegs, aber das hält sich in Grenzen, und es gibt auch richtig ruhige Bereiche wie längs der kleineren Grachten und das größtenteils umfriedete Viertel an der Universität.
Museen, Kirchen, kleine und größere Parks - wenn die Sonne scheint, bekommt man hier sehr schnell richtige Urlaubsgefühle. Die gemütlichen Straßencafés und anheimelnde Eckkneipen laden zum Verweilen ein. Hin und wieder begegnet man einem Gaukler, Zauberkünstler oder Pantomimen, einer Taubenbändigerin, und dort, wo etwas mehr Leute vorüberkommen, gibt es Straßenmusikanten. Die Bäume links und rechts der Grachten werden allmählich grün, neben den Eingängen von Geschäften, aber auch von vielen Privathäusern stehen häufig schön gestaltete Blumenkübel.

An der "Oude Kerk" - zum Vergrößern bitte anklicken
Städteführer
Für Amsterdam gibt es eine ganze Menge Städteführer im Angebot, meist bunt bebildert und mit Standard-Auskünften über Museen und andere Sehenswürdigkeiten. Wir haben uns für einen kleinen, eher unscheinbar wirkenden Führer entschieden, der weniger Bilder, dafür um so mehr informative Details besitzt: "Amsterdam - Der praktische Reiseführer für Ihren Städtetrip" aus der Reihe "Städtetrip by arp", mit der ich schon früher gute Erfahrungen gemacht hatte. Die Autorin Angeline Bauer hat jahrelang in Amsterdam gelebt, und man merkt dem kleinen Reiseführer dieses Insiderwissen an. Es gibt einen detailliert beschriebenen Rundgang, ausgehend von der Annahme, dass man nur einen Tag Zeit hat, um das Wichtigste, das man gesehen haben muss, zu besichtigen. Der Rundgang lässt sich gut aufteilen; man braucht ohnehin zusätzlich die Zeit, die man in den Museen und Kirchen verbringt. Ob alles dem eigenen Geschmack entspricht, kann man vorher im Internet überprüfen - überall auf den Seiten sind Querverweise und Links angebracht. Das Buch gibt es als Taschenbuch oder als besonders praktisches eBook. Also, für mich war das eine gute Erwerbung, sowohl unterwegs als auch in der Phase der Vorbereitung (im gedruckten Taschenbuch sind manche der Links zu lang, und niemand wird sie auf der Straße in sein Smartphone tippen, aber in der eBook-Datei sind sie sehr praktisch, weil sie direkt zum Ziel führen).

Unsere Tage in Amsterdam waren von früh bis spät ausgefüllt, denn es gab viel zu entdecken.
Mehr über Amsterdam und unsere Erlebnisse dort wird es noch in diesem Blog unter verschiedenen Aspekten geben - schaut doch hin und wieder mal herein!

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